Von der Atmung eines Bildes

Gleichsam einem Ein- und Ausatmen in unterschiedlichem Rhythmus bewegt sich die Leinwand des 112 x 10 Meter grossen Rundbildes bei Klimaschwankungen. Die Auswirkungen dieser Bewegungen untersucht die Stiftung Bourbaki Panorama aktuell in einem konservatorischen Spezialprojekt. Museumsbesucher können das Geschehen hautnah mitverfolgen.

Seit der Wiedereröffnung von Gebäude und Museum Bourbaki Panorama – ein Europäisches Kulturdenkmal – im Jahr 2000 befindet sich das gleichnamige Gemälde aus dem Jahr 1881 in relativ stabilen, klimatisierten Raumbedingungen. Trotzdem kann nicht verhindert werden, dass sich die Leinwand bei Klimaschwankungen bewegt. Das bedeutet, Malgewebe und Malschicht reagieren unterschiedlich auf solche Schwankungen. Sie dehnen und ziehen sich zusammen, sowohl in vertikaler als auch in horizontaler Richtung – das Bild atmet.

Die Folgen können Rissbildungen in der Malschicht oder gar partielle Farbablösungen sein. 15 Jahre nach der letzten Restaurierung an der Gemäldevorderseite ist es wieder an der Zeit, die Malschicht einer Bestandesaufnahme (Kartierung) zu unterziehen und zusätzlich ein spezielles Augenmerk auf die Bildnähte zu legen.

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