Wie kommen die Geräusche ins Bourbaki Panorama?
Das Pfeiffen des Zugs, der Gesang von Soldaten, Weinen und Schluchzen, Klirren von Waffen und Krachen von Kanonen, das Zwitschern eines Erlzeisigs, zuweilen Wolfsgeheul und ab und zu Stimmen von Personen: Die Geräusche im Bourbaki Panorama erklingen aus allen Himmelsrichtungen. Sie verdichten das dramaturgische Kunstwerk zum multisensorischen Gesamterlebnis.
Geschichte zum Leben erwecken
Die vielfältige Geräuschkulisse entstand im Rahmen der umfassenden Restaurierung von Rundbild und Gebäude von 1996 bis 2000. Ganz entsprechend der Vorliebe der 90er-Jahre für detailgetreue Nachbildung und Inszenierung von geschichtlichen Ereignissen sollte sie das stille Rundbild und die in Schnee gehüllte Atmosphäre akustisch beleben. «Geschichte zum Leben erweckt» hiess denn auch der Claim.
Im Loop
Die Beschallung des Rundbilds erfolgt über insgesamt 37 Lautsprechanlagen. Je 12 davon sind kranzartig am unteren und oberen Rand der Leinwand angebracht. Im Loop von 10 Minuten bespielen sie die Rundum-Szenerie mit den zu den Ereignissen passenden Klängen und bilden so die elementare Soundkulisse: das Klirren der Waffenabgabe, die durch den Schnee stapfenden Stiefel, das menschlichen Husten, das Rattern und Pfeifen des Zugs und die Gesänge der Schweizer Armee.
Ortsspezifisch
8 weitere Boxen finden sich unsichtbar integriert in die Szenografie des Faux-Terrains. Sie betonen die einzelnen Handlungen. Von ihnen stammt das Diskutieren der Soldaten am Feuer, das Weinen der Geflohenen, das Skizzieren des Journalisten. Am Aussenrand des Faux-Terrains befinden sich zusätzliche 4 Boxen für akustische Spezialeffekte. Manuell gesteuert erklingt in der Mitte des Raums über die Zentralsprechanlage ein Hörspiel, wählbar in vier Sprachen.
Übrigens: Zusätzlich zur Geräuschkulisse wurde zur Zeit der Restaurierung auch der Einsatz von Gerüchen angedacht. Ob davon was übrigblieb? Schnuppern Sie mal nach!